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Zwischen drei Sprachen – der elsässische Autor Pierre Kretz

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AUTOR/IN
Marie-Dominique Wetzel

„Wenn man mehrere Sprachen zur Verfügung hat, ist das eine große Bereicherung – aber manchmal auch etwas kompliziert“, sagt Pierre Kretz. In den bewegten 1970er Jahren hat er damit angefangen, gesellschaftspolitische Theaterstücke in seiner elsässischen Muttersprache zu schreiben. Aufgeführt wurden sie im Elsass genauso wie im benachbarten Baden. Mit 50 Jahren hat der studierte Jurist dann entschieden, seinen Anwaltsberuf an den Nagel zu hängen und sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren.

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Inzwischen hat der 79 Jährige neben Theaterstücken, sechs Bücher geschrieben: Romane und Erzählungen – mal auf Französisch, mal auf Elsässisch. Die meisten sind ins Deutsche übersetzt und wurden vom SWR als Hörspiele produziert. „Die Literatur wird das Elsässische, das zum alemannischen Sprachraum gehört, nicht retten – aber ohne Literatur ist eine Sprache so gut wie tot“, sagt Pierre Kretz. Nicht zuletzt aufgrund seines Engagements für diese bedrohte Mundart wurde der Autor im Mai 2024 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Marie-Dominique Wetzel hat Pierre Kretz in Straßburg besucht.

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Marie-Dominique Wetzel