Warum wir EU-Politik oft langweilig finden

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AUTOR/IN
Pascal Fournier
Porträt von Pascal Fournier

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Fünf Wochen vor der Europawahl hat der ARD-Deutschlandtrend folgendes Ergebnis gebracht: knapp die Hälfte der Befragten interessiert sich sehr für die Wahl – fast genauso vielen ist die Europawahl egal. Daniela Braun, Politikwissenschaftlerin an der Universität des Saarlands, überrascht das nicht. Sie sagt in SWR Aktuell: "Wir können das seit den ersten Wahlen 1979 so beobachten. In der Tat sind 50 Prozent im Vergleich mit bisherigen Europawahlen gar nicht so schlecht." Europa habe immer damit zu kämpfen "dass die nationale Politik spannender ist, vor allem aber näher an der Bevölkerung dran ist." Die EU werde dagegen als entfernt empfunden, das gelte auch für die europapolitischen Themen. Ausgerechnet europaskeptische Parteien hätten dazu beigetragen, dass das Interesse in den vergangenen Jahren etwas gestiegen sei. "Denn die interessieren sich aus einem Eigeninteresse sehr stark für europäische Integration – weil sie sie kritisieren." Warum es leicht ist, Europa mies zu machen und so schwer, Begeisterung dafür zu entfachen – darüber hat SWR Aktuell-Moderator Pascal Fournier mit Daniela Braun gesprochen.